Mittels einer Kaffeekanne (namens Seihkanne / Karlsbader Kanne / Bayreuther Kanne), erreichen Sie vollkommenes Kaffeearoma bei extrem schonender Zubereitung. Dieses Ergebnis erreicht man mit nur mit diesem Kännchen bzw. mit von Hand aufgegossenem Kaffee.
Inhaltsverzeichnis
Seihkannen
Diese Kannen gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert in sehr unterschiedlichen Materialien: Zinn, Kupfer, Ton oder Porzellan. Sie bestehen aus der Kaffeekanne selbst, einem aufgesetzten Behälter mit integriertem Kaffeefilter, einem Wasserverteiler und einem Deckel obendrauf. Die absoluten Klassiker in punkto Qualität bei Seihkannen sind: die Karlsbader Kanne und die Bayreuther Kanne.
Karlsbader Kanne / Bayreuther Kanne
Die Karlsbader-Kanne (siehe Bild) und die kleinere Version, die Bayreuther-Kanne, bestehen inkl. dem Filter komplett aus Porzellan. Alle Teile sind in der Spülmaschine einfach zu reinigen.
Für die Kaffeezubereitung gießt man heißes Wasser von Hand in den Kaffeefilter bzw. dem Wasserverteiler. Durch den geschmacksneutralen Porzellanfilter werden die im Kaffee befindlichen Säuren, Fette, Zucker und Öle schonend aus dem Kaffeemehl herausgelöst. Dies sorgt für einen unvergleichlichen, optimalen und voll-aromatischen Kaffeegeschmack.
Zudem sehen die Kaffeekannen sehr schön aus und schmücken dekorativ den Tisch, insbesondere wenn Gäste zu Besuch sind. Dann sollte man die Kaffeezubereitung unbedingt am Tisch zelebrieren.
Diese kleinen Wunder wurden seit über hundert Jahren in Bayreuth ausschließlich von Hand im Hause Walküre Porzellan gefertigt. Schon einst in den Kaffeehäusern in Wien wusste man den Karlsbader-Kaffee zu genießen.
Tipps für die perfekte Zubereitung
Damit dem optimalem Kaffeegenuss nichts im Wege steht, sind ein paar Kleinigkeiten beim Zubereiten mit dieser Kaffeekanne zu beachten. Sollte das Ein oder Andere bei der Zubereitung nicht stimmen, kann der Kaffee schnell sauer, bitter oder wässrig schmecken. Sie suchen noch eine Kanne? Dann vielleicht mal auf Ebay* schauen!
Richtige Menge an Kaffeepulver
Fakt ist – Nur frischer Kaffee ist und schmeckt am besten. Deshalb sollte man nur so viel Kaffeemehl mahlen und Kaffee aufbrühen, wie man auch tatsächlich trinkt. Steht er zu lange, schmeckt er nämlich sauer.
Die richtige Menge an Kaffeemehl für eine Karlsbader Kanne mit 850 ml Volumen beträgt etwa 40 Gramm. Für die kleinere Bayreuther Kanne mit 350 ml Fassungsvermögen empfehlen sich circa 20 Gramm Kaffeepulver. Also ungefähr 10 Gramm pro Tasse.
Eine Kaffeetasse fasst in etwa 200 ml. Bleibt die Kaffeesorte – dieses ist reine Geschmacksache – auf unserer anderen Seite kann man sich über verschiedene Kaffeesorten informieren.
Der richtige Mahlgrad
Für die Karlsbader und Bayreuther Kanne sollte man die Kaffeebohnen immer erst kurz vor der Zubereitung frisch mit einem groben Mahlgrad, zwischen 9 und 12, mahlen.
Durch den gröberen Mahlgrad wird das Kaffeearoma langsam und gleichmäßig aus dem Kaffeemehl herausgelöst. Des Weiteren kann das grobe Kaffeepulver nicht durch das feine Porzellansieb dringen.
Besonders eignen sich automatische Kaffeemühlen mit qualitativ hochwertigem Mahlwerk oder auch sehr gute Handkaffeemühlen (ich habe immer eine Handmühle auf Reisen dabei – die Porlex Tall*) – dazu später ein neuer Erfahrungsbericht.
Die richtige Brühtemperatur
Nicht zu unterschätzen ist die Temperatur – sie sollte in etwa 95 Grad Celsius betragen.
Dies erreicht man, indem man das Wasser nach dem Aufkochen mit einem Wasserkocher noch eine Minute stehen lässt, bevor man mit dem Aufbrühen beginnt. Ist das Wasser zu heiß, schmeckt der Kaffee schnell bitter. Ist es zu kalt, löst es nicht die Aromen heraus.
Das richtige Wasser
Auch der ph-Wert und Härtegrad des Wassers sollte man nicht unterschätzen. Diese beiden Werte können den Kaffeegeschmack erheblich beeinflussen. Ideal sind ein ph-Wert von 7,0 und ein Härtegrad von etwa 4–8 Grad dH (deutscher Härte).
Die Beschaffenheit des Wassers ist von Region zu Region unterschiedlich. Der jeweilige Wasserversorger kann und sollte darüber Auskunft geben. Weiches Wasser kann man mithilfe von Mineralgranulat härter machen.
Hartes Wasser, welches in Deutschland überwiegt, lässt sich durch Tischwasserfilter weicher machen.
Die perfekte Zubereitung mit der Kaffeekanne
Als erstes wärmt man die komplette Kaffeekanne etwas an, indem man sie mit heißem Wasser ausspült. Damit sich das Kaffeearoma geschmacklich voll entfalten kann, sollte man dann das Kaffeemehl für etwa 30 Sekunden mit ein wenig heißem Wasser aufquellen lassen.
Danach wird das Wasser langsam in den oben aufgesetzten Behälter (Wasserverteiler) eingegossen. Die Betonung liegt auf langsam – Also Zeit lassen und schon mal den Kaffeeduft genießen. Diese Prozedur kann je nach Größe der Kanne zwischen vier bis sieben Minuten in Anspruch nehmen.
Nach dem Durchlaufen des Wassers nimmt man einfach den Aufsatz von der Kanne und setzt den Porzellandeckel, zum halten der Wärme, oben auf. Nun ist der Kaffee fertig zum Genießen.
Fazit dieser Seihkannen
Die Karlsbader Kanne und die Bayreuther Kanne bestechen durch unterschiedliches aber edles Design und sorgen für unvergleichlichen Kaffeegenuss. Der feinporige Porzellanfilter garantiert volles Aroma und vermeidet Müll durch eingesparte Filtertüten.
Die Handhabung des Kaffeezubereitens ist zwar simpel, hat aber trotzdem das gewisse Etwas. Ein Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.
PS: Wir waren lange auf der Suche nach einer bezahlbaren und einwandfreien Karlsbader Kanne – aber es ist ja fast nichts mehr auf dem Markt zu bekommen. Dann kam der entscheidende Tipp – hiermit möchte ich mich dafür, bei Dir liebe Susanne K., nochmal herzlich bedanken!